Die bundesweit beste Tierpflegerin kommt aus Lüneburg
von IHKLW-Pressemeldung am 04.12.2024Betreff: IHKLW-Pressemeldung: Die bundesweit beste Tierpflegerin kommt aus Lüneburg
Die bundesweit beste Tierpflegerin
Von den 207 berufsbesten Ausbildungsabsolvent*innen in IHK-Berufen 2024 kommen drei aus dem Bezirk der IHK Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW), darunter Anne Erbs, die ihre Ausbildung zur Tierpflegerin mit der Fachrichtung Tierheim und Tierpension beim Tierheim Lüneburg abgeschlossen hat. Ausgezeichnet wird sie bei der Nationalen Bestenehrung der DIHK am 9. Dezember ab 17 Uhr in Berlin. Die Veranstaltung wird live online übertragen unter www.dihk.de/bestenehrung.
Wenn es nach ihren Lehrkräften gegangen wäre, hätte Anne Erbs einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Wegen ihres guten Abiturs riet man der Gymnasiastin zu einem Studium. Dass sie sich für den Beruf der Tierpflegerin interessierte, konnte damals kaum jemand nachvollziehen. „Über die verschiedenen Ausbildungen wurden wir während der Schulzeit fast gar nicht aufgeklärt“, sagt die heute 22-Jährige, die nach der Schule „sofort etwas bewegen“ wollte. Nachdem sie ihren Bundesfreiwilligendienst in einem Kleintierschutzverein im Lipperland absolviert hatte, verließ sie Nordrhein-Westfalen, um eine Ausbildung im Lüneburger Tierheim zu beginnen. Bei der Betreuung der rund 120 Tiere realisierte sie schnell, dass dies die richtige Entscheidung war: „Ich liebe es, mit Tieren zu arbeiten, immer in Bewegung zu sein und Aufklärungsarbeit zu leisten.“ Und sie ist dabei sehr erfolgreich: Anne Erbs hat ihre Ausbildung zur Tierpflegerin mit der Fachrichtung Tierheim und Tierpension beim Tierheim Lüneburg als bundesweit Beste ihres Berufs abgeschlossen. Damit zählt sie zu den 207 besten Ausbildungsabsolvent*innen in IHK-Berufen, die die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) am 9. Dezember mit einer Feierstunde in Berlin ehrt. Neben Anne Erbs sind aus dem IHKLW-Bezirk dabei Christina Kirsch, die ihre Ausbildung zur Fotomedienfachfrau bei den Gilbert Studios in Jesteburg abgeschlossen hat, und Anton Scherbakov, Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik bei der Covestro Films GmbH in Walsrode.
„Die Absolventen haben allen Grund, stolz auf sich zu sein. Mit ihren hervorragenden Prüfungsleistungen haben sie die erste Stufe auf ihrer Karriereleiter erklommen, darauf lässt sich eine vielversprechende berufliche Zukunft aufbauen“, sagt Sönke Feldhusen, Ausbildungsexperte und stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHKLW. Er dankte auch den Ausbildungsbetrieben und den Berufsschulen, die die jungen Fachkräfte auf ihrem Weg zum Erfolg eng begleitet haben.
Dass Erbs einen sehr guten Abschluss gemacht hat, kam für ihren Ausbilder Sven Koschel, seit 2020 Tierheimleiter, nicht überraschend. „Sie ist sehr organisiert und hat jetzt schon ein großes Wissen“, sagt der 35-Jährige. Dazu besitze sie die in seinen Augen entscheidende Kompetenz: „Leidenschaft. Ohne geht es nicht.“ Wenig verwunderlich also, dass sie noch immer Kontakt zu einer Frau hat, die in Lüneburg das kleine Kätzchen Solo adoptiert hat. „Solo war eine von fünf Kitten, die wir von Hand aufziehen mussten, und die Einzige, die es geschafft hat.“
Wer mit Anne Erbs über ihren Beruf spricht, spürt schnell den Idealismus der 22-Jährigen. Gleichzeitig ist sie pragmatisch genug, um Interessierten mit Nachdruck zu raten, sich rechtzeitig ein Bild von diesem körperlich anstrengenden Beruf zu machen, bei dem man regelmäßig mit Tierleid konfrontiert werde. „Es gibt durchaus Jobs bei Tierheimen, -kliniken oder -pensionen. Aber weil diese weit voneinander entfernt liegen, sollte man sich selbst die Frage stellen, ob man flexibel genug für einen Umzug wäre“, sagt Anne Erbs, die mittlerweile auf einem Lebenshof in Mecklenburg-Vorpommern arbeitet.
Es freut die Tierpflegerin, dass sie für ihren besonders guten Abschluss ausgezeichnet wurde – im Vordergrund steht es nicht für sie. „Ich möchte weiter dazulernen“, sagt sie. Dazu gehöre nicht nur das Wissen um Ernährung und Krankheiten, sondern auch die Anwendung von Gesprächsstrategien. „Das, was wir alltäglich tun, lässt sich nicht nur aus Büchern lernen.“
Die 22-Jährige möchte auch in ihrer Freizeit nicht ohne Tiere sein: Zwei Katzen teilen die Wohnung mit ihr, manchmal noch Hunde oder Tauben zur Pflege. Und so glaubt man ihr sofort, wenn sie ruhig, sachlich und ohne übertriebenen Pathos sagt: „Das Gefühl, sich jeden Tag fürs Tierwohl einzusetzen, ist mit Geld nicht aufzuwiegen.“
Wer ebenfalls eine Karriere mit Lehre im Blick hat, findet unter www.meine-ausbildung-in-niedersachsen.de rund 14.000 freie Ausbildungsplätze.
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