Unbemerkte Risiken aufdecken
von Stadt Winsen (Luhe) am 10.02.2025Es ist ein sensibler Bereich: Gerade in der Arbeit mit Kindern und Jugend ist besondere Aufmerksamkeit gefordert, schließlich geht es um besonders schutzbedürftige Personen. Anja Quast als neue Kreisjugendpflegerin im Landkreis Harburg liegt es besonders am Herzen, dieses Thema mit ihrem Team voranzubringen. Um das Wohl der Kinder und Jugendlichen in den Angeboten zu beachten, hat die Kreisjugendpflege des Landkreises Harburg jetzt eine Orientierungshilfe zur Erstellung eines Schutzkonzepts für die Kinder- und Jugendarbeit entwickelt.
„Wir wollen die Vereine und Verbände unterstützen und ihnen zeigen, welche Aspekte bei einem Schutzkonzept berücksichtigt werden sollten“, sagt Jessica Werner von der Kreisjugendpflege. „Mit dieser Orientierungshilfe möchten wir einen wichtigen Beitrag dazu leisten, präventiv tätig zu werden, Risiken zu identifizieren und Pläne zu entwickeln, wie mit Grenzüberschreitungen umgegangen werden soll.“
Schutzkonzepte helfen, dass Orte wie Jugendzentren oder Vereine Orte bleiben, an denen Kinder und Jugendliche vor jeder Form von Gewalt geschützt werden. „Der Fokus liegt darauf, eine sichere und geschützte Umgebung für junge Menschen zu schaffen, in der sie sich frei entfalten, ihre Stärken entdecken und ihre Ängste überwinden können“, sagt Anja Quast.
Die Orientierungshilfe dient als Expertise, um ein eigenes Schutzkonzept zu erarbeiten und dieses dann auch kontinuierlich anzupassen – und damit den Bedürfnissen der jungen Menschen, aber auch Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen gerecht zu werden. Zu einem Schutzkonzept gehören zum Beispiel ein Verhaltenskodex für die Fachkräfte und spezifische Handlungsabläufe.
Dazu beinhaltet die Orientierungshilfe beispielsweise die mögliche Gliederung eines Schutzkonzepts. Sie erläutert, wie ein solches Konzept erstellt werden kann, wie ein Verhaltenskodex formuliert werden kann und welche grundsätzlichen Fragen beantwortet werden sollten. Dazu wird eine Risiko- und Ressourcenanalyse ebenso angesprochen wie Möglichkeiten der Prävention und der Intervention bei Verdachtsfällen.
„Wichtig ist dabei, dass in der Erarbeitung eines Schutzkonzeptes nicht die bloße Adaptierung bereits bestehender Konzepte im Vordergrund steht“, betont Jessica Werner. Es geht vielmehr um die eigenständige Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung und den individuellen Gegebenheiten der Angebote. „Nur so können Schutzkonzepte entwickelt werden, die authentisch und nachhaltig sind.“
Die Orientierungshilfe steht als Verlinkung digital unter https://www.landkreis-harburg.de/intranet/portal/seiten/schutzkonzept-fuer-die-kinder-und-jugendarbeit-901006477-20100.html zur Verfügung. Außerdem ist sie als Broschüre bei der Kreisjugendpflege (E-Mail Kreisjugendpflege@lkharburg.de ) erhältlich.
Foto ©Landkreis Harburg / Bildunterschrift:
Anja Quast (links) und Jessica Werner wollen mit der Orientierungshilfe Vereine und Verbände bei der Erstellung eines Schutzkonzepts für die Kinder- und Jugendarbeit unterstützen.
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